Leben und Nahrung für den Körper und das Herz
Jeder Mensch muss für sein körperliches Wohlbefinden die Grundbedürfnisse stillen. Diese charakterisieren den Menschen und machen ihn aus. So sind z.B. das Essen und Trinken einer der wichtigsten Bedürfnisse, die unser Wohlbefinden gewährleisten. Jedoch vergessen wir allzu oft das wichtigste Wohlbefinden, nämlich das Wohlbefinden des Herzens.
So wie der Körper des Menschen Essen und Trinken braucht, so braucht auch das Herz seine Nahrung. Die Taten des Gehorsams sind ein wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden des Herzens. So sind falsche/schlechte Handlungen giftige Nahrungsmittel und richten dem Herzen viel Schaden an.
Um das Wohlbefinden des Körpers zu erhalten, kann der Mensch beispielsweise einer strengen Diät folgen. Er nimmt gesunde Nahrung zu sich und achtet sehr darauf, keine ungesunden und schädlichen Produkte zu sich zu nehmen. Wenn doch, kann er seinen Magen meistens schnellstens davon befreien oder geht sportlichen Aktivitäten nach. Beim Herzen sieht es etwas anders und komplizierter aus. Das Wohlbefinden des Herzen braucht viel mehr Aufmerksamkeit und ist sogar wichtiger als das Wohlbefinden des Körpers. Jedoch sind die meisten Menschen damit beschäftigt ihr körperliches Wohlbefinden aufrecht zu erhalten und beschäftigen sich ausschließlich auch nur damit.
Das Wohl des Körpers ermöglicht zwar ein Leben ohne Krankheit in dieser Welt, aber ein gesundes Herz sichert uns ein glückliches Leben in dieser Welt und die ewige Glückseligkeit im Jenseits.
Auch der Tod spielt bei beiden Aspekten eine wichtige Rolle, wobei dem Tod des Herzens wieder eine wichtigere Rolle zugesprochen wird. Der Tod des Körpers schneidet den Diener von dieser Welt ab, wobei der Tod des Herzens im Diesseits und im Jenseits zu ewigen Qualen und Unzufriedenheiten führt.
Taten des Gehorsams sind somit unverzichtbar im Leben eines Muslims. Sie sind essenziell und führen zu einer Zufriedenheit, die wir nicht wo anders erreichen können. Das müssen wir unbedingt verinnerlichen und verstehen.
Taten des Gehorsams sind beispielsweise:
- Dhikr,
- Das Rezitieren des Qurans,
- Allah um Vergebung bitten,
- Salawat für den Propheten aussprechen,
- Das Gebet in der Nacht usw. …
Das Gedenken an Allah ist Nahrung für das Herz und den Geist. Wenn es dem Diener vorenthalten wird, dann ist es so, als würde man dem Körper die Nahrung vorenthalten. Die Folgen dessen können wir uns alle selbst denken.
So stellte eins Ibn Taimiyya r.a. folgende rhetorische Frage:
„Das Gedenken Allahs ist für das Herz wie das Wasser für den Fisch. Was passiert mit dem Fisch, wenn er aus dem Wasser genommen wird?“
Jedoch ist es sehr schwierig sein Herz von allen falschen Bindungen zu befreien. Es ist wie ein Kampf, in dem man versucht sein Herz rein zu halten und ein Gleichgewicht zwischen Körper und Herz herzustellen.
Dies sollte ein kleiner Einblick in die Wichtigkeit des Themas sein. Es gibt unzählige Bücher und Vorträge, die die Wichtigkeit des Themas aufgreifen und in aller Ausführlichkeit thematisieren.
Möge dieser kleine Beitrag ein Grund dafür sein, dass unser Interesse für diese wichtige Thematik gestiegen ist und mögen wir uns viel mehr mit uns selbst und unserer Verbesserung beschäftigen. Allahumma Amin.
Eure Schwester Aylin♥
Quellen:
- Zusammengestellt aus den Werken von: Ibn Raab al-Hanbali, Ibn al-Qayyim al-Jauziyya, Abu Hamid al-Ghazali: „Die Taten des Herzens! Tarbiyatu´n Nafs. - Das Reinigen der Seele! Anhand der frühesten Quellen“; Ilm Verlag; S. 47 - 49.
- Yasmin Mogahed: „Fordere dein Herz zurück“; IB Verlag islamische Bibliothek, S. 50 f.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen