Der Umgang mit Trauer und Kummer
Der Umgang mit Trauer und Kummer
„Gefühle sind nur Besucher, lass Sie kommen und gehen“. |
Zu den Gründen für das Abwenden von ständiger und wachsender Sorge zählt das Nachgehen einer nützlichen Arbeit oder das Erlernen einer sinnvollen Wissenschaft.
Diese Tätigkeiten lenken nämlich das Herz von dem ab, was ihm Sorge bereitet.
Es kann sogar dazu führen, dass es die Unruhe vollkommen vergisst. Dadurch beruhigt sich die Seele und der Enthusiasmus nimmt zu.
Auch in diesem Bereich ähneln sich der Gläubige und Nichtgläubige, wobei sich der Gläubige durch die nachstehenden Aspekte unterscheidet: Durch seinen Iman, seiner Aufrichtigkeit und seiner Hoffnung auf die Belohnung von Allah für das Erlernen und Lehren dieser Wissenschaft.
Wie oft schon wurden bekanntermaßen Menschen von solchen inneren Problemen heimgesucht und Krankheiten brachen daraufhin auf sie ein. Sie begegneten dieser Situation mit dem vorhin beschriebenen Medikament, indem sie die Gründe für ihre Traurigkeit und Sorge ausblendeten und sich mit dem beschäftigten, was sie interessiert.
Wichtig ist es nur, dass man sich einer Beschäftigung annimmt, mit der man vertraut ist und nach der man sich sehnt.
Die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart lenken und Abstand halten von der Trauer der Vergangenheit und der Furcht vor der Zukunft.
Der Prophet (Allahs Segen und Frieden auf ihm) hat vor der Trauer und dem Kummer Zuflucht gesucht. Denn die Trauer über Ereignisse in der Vergangenheit lässt sie weder ungeschehen noch rückgängig machen. Genauso entsteht der Kummer nur aufgrund der Angst und Ungewissheit vor der Zukunft.
Deswegen ist es am besten, wenn der Diener sich nur mit seinem heutigen Tag befasst.
Und wenn der Prophet (Allahs Segen und Frieden auf ihm) ein Bittgebet gesprochen oder seine Ummah auf ein Bittgebet aufmerksam gemacht hat, dann war er bestrebt darin sie zur Ernsthaftigkeit und Mühe im Zustandekommen ihres Ziels anzutreiben und sie von dem zu befreien, welches das Erreichen dieses Ziels verhindern würde, denn das Bittgebet hängt mit der Tat zusammen.
Der Diener sollte sich Mühe geben für das, was ihm im Diesseits und Jenseits von Nutzen sein kann.
Daraufhin bittet er seinen Herren um Erfolg in dieser Sache und er fleht ihn um Hilfe an, so wie es der Prophet (Allahs Segen und Frieden auf ihm) im nachfolgenden Hadith getan hat:
„Strebe nach dem, was dir nützlich ist, suche Hilfe bei Allah und sei nicht untätig. Falls dir etwas widerfahren sollte, so sag nicht, hätte ich doch nur sonst wie gehandelt, dann wäre es anderes gekommen. Sag stattdessen, Allah hat bestimmt was er wollte. Tust du das nicht, so öffnest du die Tür für den Shaitan“
Muslim 2664
Der Prophet (Allahs Segen und Frieden auf ihm) hat in diesem Hadith zwischen folgenden Handlungen eine Verbindung hergestellt:
Dem Streben nach nützlichen Taten in jeder Situation, der Hilfesuche bei Allah und dem Fernbleiben von Untätigkeit, welches nur schädliche Faulheit ist, sowie der Zustimmung von vergangenen Ereignissen und der Akzeptanz des Schicksals.
Und ebenfalls hat er die Dinge in zwei Gruppen geteilt:
Der erste Teil beinhaltet Angelegenheiten, auf denen der Mensch noch teilweise Einfluss hat, sei es in der Bestrebung danach sie zu erreichen oder darin sie abzuwehren.
Der andere Teil beinhaltet Angelegenheiten, in denen eine eigene Einflussnahme nicht möglich ist und der Mensch sich dem Schicksal beugen muss. Bei dieser Art von Geschehnissen kann der Diener sich entspannen und ruhigen Herzens sein, da er sowieso keinen Einfluss auf sie hat. Und mit Sicherheit ist das auch ein Grund für ein glückliches Leben
Sheikh `Abdurrahman al Si`di
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