Kurze Einblicke in die Methodik der Dawa des Propheten saw.
Viele von uns machen Dawa - bewusst und unbewusst. Vor allem Frauen, die bedeckt sind werden - vor allem in Gesellschaften wie diese - direkt als Muslime erkannt und der Islam wird durch uns vor ihren Augen „gelebt“. Das Auftreten, das Handeln, das Sprechen und so vieles mehr wird direkt mit dem Islam in Verbindung gebracht. Durch all die genannten Punkte lernen die Menschen den Islam - Im Gegenzug der negativen medialen Berichterstattung - kennen. Umso mehr müssen wir uns bemühen und uns dieser Verantwortung und Aufgabe bewusst werden. Nun ergibt sich die Frage, ob wir uns dessen eigentlich vollkommen bewusst sind.
Anhand dieses Textes sollen nun drei Arten der Methoden für die Dawa, die der Prophet saw. anwendete, aufgezeigt werden.
So sagt Allah in der Sure An-Nahl, Vers 125 folgendes:
„Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und streite mit ihnen auf die beste Art. Wahrlich, dein Herr weiß am besten, wer von Seinem Wege abgeirrt ist; und Er kennt jede am besten, die rechtgeleitet sind.“
Der Prophet saw. bekam durch diese Offenbarung die Aufgabe, die Menschen zu Seiner Religion mit Güte und Nachsicht aufzurufen und dabei Härte und Gewalt zu vermeiden. Hierfür verwendete unser geliebter Prophet saw. einer der drei folgenden Methoden:
1) Weisheit,
2) gerechte Ermahnung und
3) Argumentation und Auseinandersetzung auf die beste Art und Weise.
Jeder dieser drei Methoden wurden gleichermaßen als vorzüglich und wichtig bezeichnet. Doch was ist genau mit diesem Methoden gemeint? Im Folgenden schauen wir uns die Begrifflichkeiten näher an.
Mit Weisheit ist gemeint, dass die Beweise klar, deutlich und für jeden verständlich präsentiert werden.
So sagt Allah in der Sure Al-Baqara im Vers 269 folgendes:
„(...) und wem da Weisheit gegeben wurde, dem wurde hohes Gut gegeben (...).“
→ Wisse: Alle Formen der Weisheit sind erlaubt.
Die gerechte Ermahnung besteht aus hypothetischen Beweisführungen und überzeugenden Veranschaulichungen.
Ein frommer Mensch sagte diesbezüglich: „Hierbei geht es darum, an die Wahrheit zu erinnern und dabei das Herz zu erweichen „ - Al Khalil.
→ Wisse: Die Ermahnung ist unterteilt in schön und ablehnenswert. Lediglich die schöne Ermahnung ist erlaubt.
Bei der Auseinandersetzung oder gar bei einem Streit müssen Beweise enthalten sein, die die Widersacher außer Gefecht setzen. Diese werden überwältigt, sodass Ihnen die Falschheit ihrer Annahmen und Vorstellungen bewusst wird.
Schauen wir uns nun die Argumentation näher an. Die Argumentation in diesem Kontext beschreibt etwas anderes als wir darunter eventuell verstehen. Es geht vorrangig darum sich gegen die Widersacher durchzusetzen.
→ Wisse: Das Argumentieren ist in zwei Arten aufgeteilt, einmal in zutreffend und nicht zutreffend. Die treffliche Argumentation ist wiederum nochmals in zwei Arten eingeteilt, der guten und der besseren. Nur die bessere ist zulässig.
Diese Methoden müssen wir mit dem nötigen Ilm (Wissen) beschmücken. Erst durch das aufrichtige Lernen von Ilm, können wir uns selbst im Vorfeld erziehen, um das Wissen richtig zu verstehen und ausleben zu können.
Möge der kurze Text ein kleiner Anreiz dafür werden, dass wir uns der Aufgabe der Dawa besser bewusst werden und uns auf den Weg des Wissens begeben. Allahumma Amin.
In dem Buch vom ehrenwerten Scheikh ul-Islam Ibn Taymiyyah findet die Thematik eine besondere Tiefe, weswegen ich hiermit eine klare Empfehlung ausspreche.
Bleibt gesund und glücklich InshaAllah. Eure Schwester Aylin♥
Quelle:
Scheikh ul-Islam Ibn Taymiyyah: DAS GUTE GEBIETEN & DAS SCHLECHTE VERBIETEN“; Rauda Verlag; 1. Auflage, Wuppertal (2016); S. 73- 79.
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