Binationale Ehe richtig führen
Binationale Ehe richtig führen
Ein Thema was gerade in Europa immer mehr an Relevanz gewinnt ist die binationale Ehe. Als „binationale Ehe“ bezeichnet man eine Ehe die aus zwei verschiedenen Nationalitäten besteht.
Die jüngere Generation ist immer mehr miteinander verschweißt und der Nationalismus rückt immer weiter in den Hintergrund, Alhamdulillah!
Die Anzahl der konvertierten Muslime steigt Tag täglich, Alhamdulillah!
Durch die Schule, dem selben Sportverein, dem gemeinsamen Arbeitsplatz oder auch einfach die lieben Nachbarn von nebenan: es gibt immer mehr Muslime aus den unterschiedlichsten Ländern..
Klar, ab und zu duftet es nach orientalischem Essen, welches man nicht kennt oder man unterhält sich irgendwie wild gestikulierend mit den lieben Nachbarn, weil man nicht die selbe Sprache spricht aber so wirklich mehr hat man auch nicht zutun mit den „fremden"?
Vielleicht als erste Generation der Einwanderer, ja. Die zweite hat vielleicht auch noch etwas eingeschränkten Kontakt aber spätestens die dritte Generation ist Alhamdulillah, bereits so eng miteinander, dass es schon normal geworden ist.
Nun ja wie ist es aber dann wenn zwei Menschen aus zwei unterschiedlichen Nationalitäten, heiraten? Kann das überhaupt gut gehen?
Allah sagt sinngemäß im Quran:
يَا أَيُّهَا النَّاسُ إِنَّا خَلَقْنَاكُمْ مِنْ ذَكَر ٍ وَأُنثَى وَجَعَلْنَاكُمْ شُعُوبا ً وَقَبَائِلَ لِتَعَارَفُوا ۚ إِنَّ أَكْرَمَكُمْ عِنْدَ اللَّهِ أَتْقَاكُمْ ۚ إِنَّ اللَّهَ عَلِيمٌ
O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiß, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiß, Allah ist Allwissend und Allkundig.
{Surah 49, Vers 13}
Das bedeutet, dass niemand das Privileg hat zu meinen, er wäre besser aufgrund seiner Kultur, Nationalität, Sprache oder Herkunft. Das was uns besser macht als einander ist einzig und allein die Gottesfurcht die wir in unseren Herzen tragen.
Wenn Allah es ist der all diese verschiedene Menschen erschaffen hat wer bist dann du, dass du meinst du wärst besser als ein anderer? Oder viel eher wer bist dann du, dass du meinst jemanden anders zu behandeln oder betrachten, wegen einer Sache die einzig und allein Allah bestimmt hat?
Also sollten wir grundsätzlich nicht auf die Kultur eines Menschen schauen oder auf die Herkunft, sondern auf den Islam den er praktiziert.
Das bedeutet jedoch nicht, dass man jemanden aus einem anderen Land heiraten kann und nie mit kulturell bedingten Problemen in Berührung kommen wird! Doch das wird man. Und das nicht gerade wenig.
Das wichtigste bei dieser Entscheidung so eine Ehe einzugehen, ist die Bereitschaft neues zu lernen.
Denn so gewinnt man die liebe der Familie des Ehepartners für sich. Indem man Interesse an dem zeigt was diese Menschen aus macht. Indem man sich leckere Kochtipps von der Schwiegermutter abholt oder sich sogar manchen Bräuchen beugt! Denn auch wenn der Ehepartner Die Religion Allahs als höchste Priorität in seinem Leben gesetzt hat, bedeutet das nicht, dass die Familie des Ehepartners das eben so getan hat. Aus diesem Grund sollte man sich mit diesen Sachen auseinandersetzen und Interesse daran zeigen neues zu erlernen. Wir sollten nicht denken es wäre Zeitverschwendung uns mit der Kultur unseres Partners auseinanderzusetzen, denn durchaus ist auch dies ein Teil unseres Lebens. Sowohl die eigenen Bräuche, als auch die des Partners werden ein Leben lang relevant bleiben; und das ist auch gut so!
Solange das was man als „Kultur" bezeichnet, nicht gegen Quran und Sunnah spricht, ist es kein Problem sich mit seiner Kultur anzufreunden, auch wenn es gerade bei jungen Mädchen zu dem Gedanken führt, dass diese Bräuche nicht zeitgemäß sind, so sind sie trotzdem ein Teil unserer Identität.
Warum sollte man sich dann also davor drücken neues zu erlernen? Sachen, die selbstverständlich, mit dem Islam vereinbar sind.
Also sind die goldenen Regeln:
Zeig Interesse an der Kultur deines Gegenübers.
Versuche die Sprache deines Partners zu erlernen.
Passe dich den Bräuchen an die mit dem Islam vereinbar sind.
Versuche deine Kultur in Anwesenheit der Familie deines Gegenübers auf Seite zu legen um Problemen aus dem Weg zu gehen.
Teile nicht jeden deiner Gedanken über manche Praktiken die du nicht nachvollziehen kannst.
Wenn du zu unislamischen Handlungen aufgefordert wirst , entgegne ihnen in geziemter Art und Weise.
Es ist nicht immer einfach und es werden immer wieder Unterschiede auftauchen, welche man so nie erahnt hätte. Aber sei dir sicher, wenn deine Liebe zu Allah und deinem Partner stark genug ist, dann wird das ganze nur eine Bereicherung für dich selbst sein. Eine neue Erfahrung, ja sogar ein bisschen ein kleines Abenteuer. Der Schlüssel liegt darin nur richtig an die Sache ranzugehen und ganz viel Geduld mit zu bringt.
Eure Umm Musab
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